Ich bin dankbar für meine Familie, für Gesundheit und für vieles mehr. Ich bin dankbar für unsere Gemeinde. Ich bin dankbar für gutes Miteinander und für die Vielzahl an Menschen, die sich einbringen mit Zeit, mit ihrem Geld, mit ihren Gaben. Ich bin dankbar für Menschen, die mit ihren Gebeten die Arbeit in unserer Gemeinde begleiten. Gefreut haben wir uns und wollen uns bedanken beim unbekannten Spender bzw. der unbekannten Spenderin von kreativem Kirchenschmuck, der zusammen mit den vom Kindergottesdienst gebastelten Mäusen die Fensterbänke an Erntedank schmückte.
Geärgert hingegen habe ich mich, als ich hörte, dass eine Ehrenamtliche beim Verteilen des Gemeindebriefes von einer Frau angeblafft wurde: „Warum erhalten wir den Gemeindebrief erst jetzt! Wir zahlen Kirchensteuer!“ Um mit Ihrer Kirchensteuer achtsam umzugehen, tragen Ehrenamtliche die Gemeindebriefe aus. Das spart eine Menge Geld. Ich kenne auch Kirchengemeinden, bei denen der Gemeindebrief längst nicht mehr in die Briefkästen verteilt wird, weil es irgendwann nicht mehr genug Austrägerinnen und Austräger gab. Dort liegt der Gemeindebrief an bestimmten Orten aus und wer ihn gern lesen will, muss sich selbst von dort ein Exemplar besorgen.
Der Gemeindebrief macht eine Menge Arbeit. Artikel müssen geschrieben werden. Alles muss passend auf die Seiten verteilt und gelayoutet werden. Darum kümmern sich Karola und Hartmut Küttner. Die Rohfassung wird von Karin Glandt und weiteren Personen Korrektur gelesen. Die Änderungsvorschläge werden eingearbeitet. Dann geht der Gemeindebrief in den Druck. Bei Ehepaar Küttner kommen die schweren Pakete an, damit außerhalb der Bürozeiten sichergestellt ist, dass die Pakete nicht noch eine Extraschleife drehen. Küttners bringen die Kisten in den Konfirmandenraum. Dort stellen Dagmar Körfer und Susanne Piontek die Päckchen für unsere Verteilerinnen und Verteiler möglichst passgenau zusammen. Anschließend laden sie etliche dieser Päckchen ins Auto und bringen die Gemeindebriefe persönlich bei einem Teil der ehrenamtlichen Austrägerinnen und Austräger vorbei. Wer die beiden bei dieser Arbeit mal beobachtet oder unterstützt hat, weiß, dass schnell dabei ein Nachmittag draufgeht. Einige Austrägerinnen und Austräger werden von Elke Zibuhr angerufen und kommen selbst im Pfarrhaus vorbei, um ihre Stapel zum Verteilen abzuholen. Manche aus dem großen Team, das die Gemeindebriefe austrägt, sind berufstätig und schauen, wann sie nach Feierabend Zeit haben, um ihre Runde zu drehen. Das hängt natürlich auch etwas von weiteren Verpflichtungen und dem Wetter ab. Wer kann es verdenken, dass nicht unbedingt abends im Dunkeln bei Schietwetter das Austeilen erfolgt. So kann es durchaus vorkommen, dass in einer Straße schon die neue Ausgabe vom Gemeindebrief fleißig gelesen wird, während anderswo noch gewartet wird. In der Regel erhalten aber alle den Gemeindebrief rechtzeitig, denn der neue Gemeindebrief beginnt meist erst mit dem 1. eines Monats bzw. dieser Gemeindebrief mit dem Groß Berkeler Weihnachtsmarkt am 30. November. Unter denjenigen, die den Gemeindebrief verteilen, sind sogar welche dabei, die gar kein Mitglied unserer Kirchengemeinde sind. Ich freue mich, dass sie dennoch bereit sind, sich ehrenamtlich einzubringen, und die kirchliche Arbeit bei uns damit fördern.
Natürlich unterlaufen auch uns Pannen. Schließlich sind wir nur Menschen. Wir bitten in solchen Fällen um Nachsicht. Sie können sich vorstellen, dass wir uns selbst schon erheblich ärgern, wenn etwas nicht klappt, wie gewünscht. Umso dankbarer sind wir, wenn alles wie am Schnürchen läuft.
Simon Pabst